Was braucht man für einen Pizza-Song?

Pizza Margherita: Das Geheimnis der Einfachheit

31/08/2024

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In der weiten und vielfältigen Welt der Pizza gibt es eine Kreation, die sich durch ihre reine, unverfälschte Schönheit und ihren tiefen Geschmack auszeichnet: die Pizza Margherita. Oft als die "einfachste" Pizza bezeichnet, beweist sie eindrucksvoll, dass wahre kulinarische Meisterwerke nicht auf Komplexität angewiesen sind. Mit nur drei grundlegenden Zutaten – leuchtend roten Tomaten, zartschmelzendem Mozzarella und frischem, duftendem Basilikum – verkörpert die Margherita die Essenz der italienischen Küche und bietet ein Geschmackserlebnis, das sowohl erfrischend als auch zutiefst befriedigend ist. Sie ist mehr als nur eine Speise; sie ist ein Stück Geschichte, eine Hommage an die Einfachheit und ein Beweis dafür, wie hochwertige Zutaten in perfekter Harmonie zusammenwirken können.

Wie bereitet man Pizzateig zu?
Den Pizzateig für die Pizza Margherita laut Grundrezept zubereiten. Teigkugeln auf die gewünschte Größe hin dünn ausrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Teigrand zwischen Daumen und Zeigefinger wulstartig etwas hochdrücken. Die Tomaten nach Bedarf kurz überbrühen und schälen und in kleine Würfel schneiden.
Inhaltsverzeichnis

Die Essenz der Pizza Margherita: Weniger ist mehr

Was macht die Pizza Margherita so einzigartig und unwiderstehlich? Es ist die bewusste Reduktion auf das Wesentliche. Jede Zutat spielt eine entscheidende Rolle und trägt zum Gesamtbild bei, ohne die anderen zu überdecken. Die Magie liegt in der Qualität der einzelnen Komponenten und deren meisterhafter Kombination:

  • Die Tomaten: Für eine authentische Margherita verwendet man idealerweise passierte Tomaten (Passata di Pomodoro) von bester Qualität. Oft sind dies San Marzano Tomaten, die für ihren süßen, leicht säuerlichen Geschmack und ihre geringe Bitterkeit bekannt sind. Sie bilden die leuchtend rote Basis, die nicht nur Farbe, sondern auch eine fruchtige Frische beisteuert. Wichtig ist, dass die Sauce pur bleibt – nur leicht gesalzen und vielleicht mit einem Hauch Oregano verfeinert, um den natürlichen Geschmack der Tomaten nicht zu überdecken.
  • Der Mozzarella: Hier kommt nur frische Mozzarella in Frage, idealerweise Fior di Latte (aus Kuhmilch) oder für einen noch reicheren Geschmack Mozzarella di Bufala (aus Büffelmilch). Die frische Mozzarella schmilzt perfekt, wird cremig und leicht elastisch, ohne zu viel Öl abzugeben oder den Teig zu durchnässen. Ihre weiße Farbe symbolisiert Reinheit und sorgt für den cremigen Kontrast zur roten Tomate. Es ist entscheidend, die Mozzarella nicht zu fein zu schneiden oder zu zerreißen, damit sie beim Backen ihre Textur behält und gleichmäßig schmilzt.
  • Das Basilikum: Frische Basilikumblätter sind das grüne Herzstück der Margherita. Ihr pfeffrig-süßes, leicht minziges Aroma wird idealerweise erst nach dem Backen hinzugefügt. Die Restwärme der Pizza bringt die ätherischen Öle des Basilikums zum Vorschein und verströmt einen unwiderstehlichen Duft, der das gesamte Gericht abrundet. Würde man das Basilikum mitbacken, würde es verbrennen und bitter werden.

Diese drei Zutaten bilden nicht nur eine geschmackliche Einheit, sondern repräsentieren auch die Farben der italienischen Flagge: Rot für die Tomaten, Weiß für den Mozzarella und Grün für das Basilikum. Diese einfache, doch tiefgründige Kombination ist es, die der Pizza Margherita ihren Status als Ikone der neapolitanischen Küche verleiht.

Eine königliche Geschichte: Die Geburt der Margherita

Die Geschichte der Pizza Margherita ist so charmant wie die Pizza selbst und tief in der Tradition Neapels verwurzelt. Die Legende besagt, dass die Pizza im Jahr 1889 zu Ehren von Königin Margherita von Savoyen kreiert wurde, als sie ihren Besuch in Neapel abstattete. Der berühmte Pizzabäcker Raffaele Esposito von der Pizzeria Brandi soll die Königin mit drei verschiedenen Pizzen überrascht haben. Eine davon war die heute weltberühmte Margherita.

Esposito wählte die Beläge bewusst so aus, dass sie die Farben der frisch vereinigten italienischen Nationalflagge widerspiegelten: das leuchtende Rot der Tomaten, das strahlende Weiß des Mozzarellas und das kräftige Grün des Basilikums. Die Königin war angeblich so begeistert von dieser patriotischen und köstlichen Kreation, dass sie Esposito einen Dankesbrief zukommen ließ. Aus Dankbarkeit und zu Ehren der Königin nannte Esposito seine Kreation "Pizza Margherita", ein Name, der bis heute Bestand hat und weltweit für diese einfache, aber perfekte Pizza steht.

Ob diese Geschichte in all ihren Details historisch akkurat ist oder ob es sich um eine charmante Legende handelt, die sich um die Popularität der Pizza rankt, ist letztlich zweitrangig. Entscheidend ist, dass sie die kulturelle Bedeutung der Pizza in Neapel und ihre Verbindung zur italienischen Identität unterstreicht. Die Pizza Margherita ist somit nicht nur ein Gericht, sondern ein Stück lebendige Geschichte.

Das authentische Pizza Margherita Rezept für zu Hause

Die Zubereitung einer echten Pizza Margherita zu Hause ist ein lohnendes Unterfangen, das Geduld und Liebe zum Detail erfordert. Doch die Mühe wird mit einem unvergleichlichen Geschmackserlebnis belohnt. Hier ist ein detailliertes Rezept, das Sie zu Hause nachkochen können:

Die Zutaten: Qualität zählt!

Für 2 dünne Pizzen mit ca. 36 cm Durchmesser benötigen Sie:

  • Pizzateig aus 500 g hochwertigem Mehl (Typ 00 oder Weizenmehl Typ 405/550)
  • 10 EL passierte Tomaten (Passata di Pomodoro), vorzugsweise San Marzano
  • 300 g frische Mozzarella (Fior di Latte oder Mozzarella di Bufala)
  • 4 EL extra natives Olivenöl von guter Qualität
  • 10-15 frische Basilikumblätter
  • Eine Prise Oregano (optional, aber empfohlen)
  • Salz nach Geschmack

Schritt für Schritt zur perfekten Pizza

1. Die Pizzateig-Vorbereitung: Das A und O

Der Teig ist das Fundament jeder guten Pizza. Für eine authentische Margherita ist ein leichter, luftiger und zugleich knuspriger Teig unerlässlich. Aus 500 g Mehl können Sie zwei Pizzen herstellen. Die Geduld bei der Teigzubereitung zahlt sich aus:

  • Zubereitung: Mischen Sie Mehl, Wasser, Hefe und Salz zu einem geschmeidigen Teig. Kneten Sie ihn ausgiebig, bis er elastisch ist.
  • Ruhezeit: Lassen Sie den Teig mindestens eineinhalb Stunden an einem warmen Ort ruhen, bis er sich deutlich verdoppelt hat. Für das beste Ergebnis, wie es in Neapel praktiziert wird, lassen Sie den Teig jedoch 2 bis 5 Tage im Kühlschrank reifen. Diese lange Fermentation entwickelt komplexe Aromen und macht den Teig besonders leicht verdaulich. Formen Sie den Teig nach der ersten Ruhezeit zu zwei Kugeln und lassen Sie diese nochmals kurz ruhen.

2. Ofen vorheizen und Teig formen

Das Backen bei sehr hoher Temperatur ist entscheidend für die typisch knusprige Kruste und den weichen, luftigen Rand der neapolitanischen Pizza.

  • Ofen: Heizen Sie Ihren Ofen auf die höchstmögliche Temperatur vor, idealerweise 250 °C oder höher. Wenn Sie einen Pizzastein oder eine Pizzaplatte besitzen, legen Sie diese für mindestens 45-60 Minuten in den Ofen, damit sie richtig heiß wird.
  • Teig formen: Bestreuen Sie Ihre Arbeitsfläche leicht mit Mehl oder Grieß. Nehmen Sie eine Teigkugel und drücken Sie sie von der Mitte nach außen, wobei Sie einen erhöhten Rand (Cornicione) stehen lassen. Ziehen und dehnen Sie den Teig vorsichtig, bis er die gewünschte Größe und Dünne erreicht hat (ca. 36 cm Durchmesser). Das Formen eines dünnen Pizzateigs erfordert Übung, aber lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es nicht sofort perfekt klappt!

3. Belegen mit Liebe zum Detail

Der Belag der Margherita ist einfach, aber präzise:

  • Tomatensauce: Bestreichen Sie den geformten Teig in kreisenden Bewegungen mit der passierten Tomatensauce. Lassen Sie dabei am Rand einen ca. 1 cm breiten Streifen frei, der später den charakteristischen Pizzarand bildet. Für eine 36 cm Pizza verwenden Sie etwa 5 EL Sauce.
  • Würzen: Träufeln Sie etwas extra natives Olivenöl über die Tomatensauce. Würzen Sie leicht mit Salz und einer Prise Oregano.
  • Mozzarella: Schneiden Sie die frische Mozzarella in etwa 0,5-1 cm dicke Scheiben oder zerreißen Sie sie in unregelmäßige Stücke. Verteilen Sie die Mozzarella gleichmäßig auf der Pizza. Eine 36 cm große Pizza Margherita ist mit etwa 150 g Mozzarella perfekt belegt. Weniger Käse würde den Geschmack nicht ausreichend zur Geltung bringen, zu viel könnte den Teig durchnässen und das Backergebnis negativ beeinflussen.

4. Der Backvorgang: Hitze ist entscheidend!

Die hohe Hitze sorgt für einen schnellen Backvorgang und eine perfekte Textur.

  • Backen: Schieben Sie die belegte Pizza vorsichtig in den vorgeheizten Ofen. Wenn Sie einen Pizzastein verwenden, schieben Sie die Pizza direkt darauf.
  • Backzeit: Bei einer Temperatur von etwa 250 °C ist eine 36 cm große Pizza in etwa 10 Minuten fertig. Eine kleinere Pizza (ca. 25 cm) benötigt etwa 8 Minuten. Die genaue Backzeit kann je nach Ofen variieren.
  • Garprobe: Die Pizza ist gut, wenn der Rand leicht gebräunt und aufgegangen ist (der Cornicione), die Tomaten und die Mozzarella geschmolzen und in der Mitte leicht aufgebläht sind und der Boden knusprig ist.

5. Der letzte Schliff: Basilikum und Servieren

Der krönende Abschluss, der den frischen Geschmack der Margherita hervorhebt:

  • Basilikum: Sobald Sie die Pizza aus dem Ofen nehmen, legen Sie sofort frische Basilikumblätter darauf. Die Hitze der Pizza bringt das Aroma des Basilikums hervor, ohne dass es verbrennt. Es ist normal, dass die zarten Blätter durch die Wärme leicht anlaufen oder etwas dunkler werden.
  • Servieren: Servieren Sie die Pizza sofort heiß. Frisch aus dem Ofen schmeckt sie am besten!

Tipps für ein Meisterwerk

  • Die richtige Mozzarella: Vermeiden Sie geriebenen Käse. Frische Mozzarella ist nasser, aber sie schmilzt auf eine Weise, die der Margherita ihre Authentizität verleiht. Drücken Sie überschüssige Flüssigkeit aus der Mozzarella, bevor Sie sie auf die Pizza legen.
  • Einfache Tomatensauce: Die beste Sauce für Margherita ist einfach. Keine lang gekochte Sauce, sondern nur hochwertige passierte Tomaten mit einer Prise Salz und vielleicht etwas Oregano.
  • Der Ofen ist Ihr Freund: Je heißer der Ofen, desto besser die Pizza. Professionelle Pizzaöfen erreichen Temperaturen von über 400 °C, was die unglaublich schnelle Garzeit und die einzigartige Textur ermöglicht. Zu Hause versuchen Sie, dem so nah wie möglich zu kommen.
  • Weniger ist oft mehr: Widerstehen Sie der Versuchung, die Pizza zu überladen. Die Margherita lebt von ihrer Leidenschaft für Einfachheit und der Ausgewogenheit der Aromen.

Vergleichstabelle: Backzeiten für verschiedene Pizzagrößen

Die Backzeit Ihrer Pizza kann je nach Ofentyp, Temperatur und der Größe Ihrer Pizza variieren. Die folgenden Werte sind Richtwerte, um Ihnen eine Orientierung zu geben:

Pizzagröße (Durchmesser)Empfohlene OfentemperaturUngefähre BackzeitBesonderheiten
Ca. 25 cm (kleine Pizza)250 °C - max. Temperatur6-8 MinutenIdeal für Einzelportionen; schneller gar.
Ca. 30 cm (Standard)250 °C - max. Temperatur8-10 MinutenHäufigste Größe für Heimöfen.
Ca. 36 cm (große Pizza)250 °C - max. Temperatur10-12 MinutenBenötigt etwas mehr Zeit, um durchzugaren.
Rechteckiges Blech220-240 °C15-20 MinutenLängere Backzeit, da die Hitze anders verteilt wird; eventuell Umluft nutzen.

Behalten Sie Ihre Pizza während des Backens stets im Auge. Die genauen Anzeichen für die Fertigstellung sind ein goldbrauner, aufgegangener Rand und geschmolzener, leicht blubbernder Käse.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Pizza Margherita

Warum heißt die Pizza Margherita so?

Die Pizza Margherita ist nach Königin Margherita von Savoyen benannt. Der Legende nach wurde sie 1889 von dem Pizzabäcker Raffaele Esposito kreiert, um die Königin zu ehren. Die Beläge – rote Tomaten, weißer Mozzarella und grünes Basilikum – repräsentieren die Farben der italienischen Nationalflagge.

Was macht die Pizza Margherita so besonders einfach?

Ihre Einfachheit liegt in der minimalen Anzahl der Zutaten: Tomaten, Mozzarella und Basilikum. Es sind keine komplexen Saucen oder aufwendigen Beläge notwendig. Diese Reduktion auf das Wesentliche ermöglicht es, die hohe Qualität und den reinen Geschmack jeder einzelnen Zutat zu schätzen.

Kann ich statt frischer Mozzarella auch anderen Käse verwenden?

Für eine authentische Pizza Margherita ist frische Mozzarella (Fior di Latte oder Mozzarella di Bufala) unerlässlich. Sie schmilzt anders als andere Käsesorten und liefert die cremige Textur und den milden Geschmack, die für die Margherita charakteristisch sind. Wenn Sie anderen Käse wie geriebenen Mozzarella oder Gouda verwenden, wird es zwar immer noch eine leckere Pizza, aber keine echte Margherita im klassischen Sinne.

Wie erkenne ich, dass meine Pizza fertig gebacken ist?

Eine perfekt gebackene Pizza Margherita hat einen goldbraunen, aufgegangenen und knusprigen Rand (den Cornicione). Die Tomatensauce sollte leicht eingedickt sein, und der Mozzarella ist vollständig geschmolzen, leicht goldbraun an den Rändern und bildet in der Mitte kleine Blasen. Der Boden sollte ebenfalls knusprig und leicht gebräunt sein.

Soll ich das Basilikum vor oder nach dem Backen hinzufügen?

Für das beste Aroma und Aussehen sollten frische Basilikumblätter erst nach dem Backen auf die heiße Pizza gelegt werden. Die Restwärme der Pizza bringt die Aromen des Basilikums hervor, ohne dass die Blätter verbrennen oder bitter werden. Wenn Basilikum mitgebacken wird, verliert es schnell seine Farbe und seinen frischen Geschmack.

Ist ein Pizzastein wirklich notwendig für eine gute Pizza Margherita?

Ein Pizzastein oder eine Pizzastahlplatte ist nicht absolut notwendig, aber sehr empfehlenswert. Sie speichern die Hitze hervorragend und geben sie direkt an den Teigboden ab, was zu einer viel knusprigeren Kruste führt, die der eines professionellen Pizzaofens näherkommt. Ohne Pizzastein können Sie die Pizza auf einem vorgeheizten Backblech backen, das Ergebnis wird aber in der Regel etwas weniger knusprig sein.

Kann ich den Teig im Voraus zubereiten und einfrieren?

Ja, Pizzateig lässt sich hervorragend im Voraus zubereiten und einfrieren. Nach dem ersten Aufgehen können Sie den Teig in Portionen teilen, fest in Frischhaltefolie wickeln und einfrieren. Zum Auftauen legen Sie ihn über Nacht in den Kühlschrank und lassen ihn vor der Verwendung nochmals bei Raumtemperatur gehen. Dies ist eine großartige Möglichkeit, immer frischen Teig zur Hand zu haben.

Fazit: Ein zeitloser Genuss

Die Pizza Margherita ist weit mehr als nur eine einfache Kombination aus Brot, Tomaten und Käse. Sie ist ein Symbol für die italienische Kochkunst, die Schönheit der Einfachheit und die Kraft hochwertiger, unverfälschter Zutaten. Ihre Geschichte, ihr unvergleichlicher Geschmack und ihre tief verwurzelte Leidenschaft für Authentizität machen sie zu einem zeitlosen Klassiker, der Generationen begeistert hat und auch weiterhin begeistern wird.

Ob als schnelles Abendessen, als Herzstück einer geselligen Runde oder als kulinarisches Experiment in der eigenen Küche – die Pizza Margherita bietet stets ein Erlebnis, das Freude bereitet. Sie beweist, dass die größten Freuden oft in den einfachsten Dingen zu finden sind. Nehmen Sie sich die Zeit, das Rezept zu meistern, experimentieren Sie mit den besten Zutaten und genießen Sie diesen Frühlings- und Sommergenuss, der zu jeder Jahreszeit passt. Buon appetito!

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